Dienstag, 22. Juli 2014

Nebel, Waffen und Essen

So sieht ein normaler Tag in Bogota aus, aber der Reihe nach:

Sonntag morgens sind wir zum Monserrate, dem Hausberg Bogotas, aufgebrochen. Es gibt drei Möglichkeiten dort hochzukommen: zu Fuss, mit der Seilbahn und der Zahnradbahn. Wir haben uns für letzteres entschieden, was eine schöne, steile und kurze Fahrt durch den Wald ist, bis man die ca. 600 Meter hinter sichgebracht hat. Dann muss man noch ein kleines Stück gehen und man ist an der Gipfelkirche angekommen. Monserrate ist eine Pilgerstätte und da am Sonntag Unabhängigkeitstag war, war es dort entsp(b)rechend voll. Dafür war die Musik im Gottesdienst immerhin interessant, nicht nur so altmodische Orgelmusik, sondern auch mit Gitarre und anderen Instrumenten poppig gestaltet. Wir sind dann noch auf dem Gipfel rumgelaufen, wie es sich für eine richtige Pilgerstätte gehört gibt es natürlich massenhaft Staende die allen Ramsch verkaufen: Marienstatuen, Ponchos, Trinkflaschen, Power Ranger Figuren, Kokain-Marihuana-Salbe, usw. Da wir ja schon 3200 Meter über dem Meeresspiegel waren und die Luft dünner ist, haben wir uns einen Coca-Tee gegönnt. Laut Tipps der Einheimischen hilft der super gegen Höhenkrankheit. Weil wir so hoch waren befanden wir uns jedoch auch in den Wolken und hatten nur bedingt gute Sicht über Bogota. Was wir aber sehen konnten war beeindruckend. Die Stadt ist wirklich riesig.
Bogota vom Monserrate aus
Was auch auffällig war, dass dort oben jede Menge schwer bewaffnetes Militär rumlief, zum Teil auch mit Grantwerfern. Nachdem wir mit der Seilbahn wieder runtergefahren waren, sind wir in die Stadt gegangen. Aufgrund des Feiertags war dort ziemlich viel los auf der Strasse, alle möglichen Kleinkünstler, bis hin zum Meerschweinchen-Wettrennen. Die Stadt war ebenfalls voll mit Militärs unterschiedlicher Klasse und Waffen. Besonders interessant waren jedoch die in Gardeuniform, die hatten dazu passend einen weissen Knüppel an. Wahrscheinlich damit man die Blutspritzer noch besser sehen kann... Wie wir hinterher erfahren haben, war gleichzeitig mit den Festlichkeiten auch der Präsident in der Stadt und hat einen neuen Kongress berufen, weswegen erhöhte Alarmbereitschaft galt.

Das Beste an den Feierlichkeiten sind aber die vielen Strassenstaende, die zwar sonst auch vorhanden, aber in viel kleinerer Zahl existent sind. Dort kann man neben jeder Menge frischen Früchten und Säften auch Essen kaufen, wovon wir uns hier auch gut bedienen... beim Preis von umgerechnet 0,60 - 1,20 Euro kann man da auch nicht meckern.
Fleischspiess mit Kartoffel, 60 Cent
Eine Tüte Churros, 60 Cent
Gestern waren wir dann noch im Botero-Museum, dem wohl bekanntesten Künstler Kolumbiens. Er ist berühmt dafür, alles in anderen Proportionen zu gestalten. Sonst haben wir nicht mehr so viel gemacht, denn es geht mit dem Nachtbus weiter in die Kaffeeregion nach Armenia und dann schließlich nach Salento, wo wir die nächsten Tage bleiben werden.
Die Mona Lisa von Botero

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