Bahia Blanca hat eigentlich nicht so viel zu bieten, außer einem Zug der nach Buenos Aires fährt. Und da dieser nur ein Drittel des Buspreises kostet, wolltet ich diesen natürlich nutzen, zumal Züge dann doch bequemer sind als Busse. Der eigentlich einfache Plan hat sich dann allerdings zu einer Geschichte entwickelt, die sehr schon den Alltag in Südamerika darstellt und warum sie sich zwar anstrengen, aber es dann doch nicht schaffen ´westlich´zu sein. Aber von vorne:
Ich kam also mit dem Bus aus Puerto Madryn morgens um 10Uhr in Bahia Blanca an und hatte mir vorgenommen dort einen Tag zu verbringen und Abends den Zug nach Buenos Aires zu nehmen. Der Busterminal, einer der besten den ich hier gesehen habe, noch nichtmal ein Jahr alt; sauber; organisiert; zahlreiche, gute Toiletten. Eigentlich genauen wie man sich ihn wünscht. Eigentlich, denn bei all seiner Tollheit hat man vergessen einen Ort zu Gepäckaufbewahrung zu bauen... Aber Südamerika wäre nicht Südamerika, wenn es dafür keine Lösung, gäbe. Wie mir erklärt wurde, nimmt die Frau, welche einen Kiosk gegenüber vom Busterminal betreibt, Gepäck an. Das lief auch problemlos, zumindest bis 19 Uhr, denn dann schließt sie, aber dann sollte ich ja eh im Zug sitzen.
 |
Der Bahnhof |
Nachdem dieses Problem dann gelöst war bin ich also zum Bahnhof gelaufen, um mein Ticket zu kaufen. Der Bahnhof stammt noch aus einer glorreichen Zeit, wo die Eisenbahn boomte. Heute fährt dort nur noch der tägliche Zug nach Buenos Aires. Ich klingele also den Ticketverkäufer aus seinem Hinterzimmer und er erzählt mir dann, dass heute kein Zug fährt j. Auf meine Nachfrage, dass die doch täglich fahren sollten, erklärt er mir dann, dass sie auch täglich fahren - außer Montags! Tja, schade drum leider hatte ich den Montag erwischt. Wer sich erinnert, dies ist nicht mein
erstes Problem mit Zugfahrplänen hier. Ich also wieder zurück zum Busbahnhof, um mein Ticket nach Buenos Aires zu kaufen, das klappte dann auch, jedoch hatte ich nun unerwartet Zeit bis 23 Uhr.
Den Tag habe ich in der Stadt verbracht, die hat man in drei Stunden gesehen und bei Subway, dort lief Premier League. Naja, zumindest bis 19 Uhr, denn dann musste ich ja mein Gepäck vom Kiosk abholen. So sass ich dann 4 Stunden im Busbahnhof, dachte ich zumindest. Aus den 4 Stunden wurden allerdings 6, da der Bus alle 30 Minuten, neue 30 Minuten Verspätung hatte (dies ist wiederum sehr westlich, Deutsche Bahn!). Interessanterweise ging es immer einher mit dem Wechsel von Personal am Schalter. Und da ich ja leider mein Gepäck bei mir hatte und der Terminal 3km vom Zentrum entfernt ist, konnte ich nichtmal was einkaufen gehen.
 |
Das Highlight, es gibt Eulen in der Stadt |
Aber dafür sass ich ja in dem schönen Terminal, mit sauberen Toiletten, was nicht unbedingt selbstverständlich ist hier.