Montag, 29. Dezember 2014

Atacamawüste

Obwohl die Atacamawüste einer der trockensten Orte der Welt ist, gibt es dort doch sehr viel zusehen. Neben weiteren geothermal Gebieten und Lagunen, welche ich mal ausgelassen habe, gibt es drei sehr interessante Dinge zu tun.

Als erstes habe ich mit einem Freund aus Macau eine Radtour ins Valle de Luna unternommen. Dort gibt es neben einer riesigen Sanddüne, von wo man den Sonnenuntergang sehen kann, eine Höhle. Diese ist sehr eng und verwunden, so dass man, im wahrsten Sinne des Wortes, sich wie eine Schlange fortbewegen muss. Dafür wird man am Ende jedoch mit einer wunderschönen Canyonlandschaft belohnt.
Eingang in die Höhle
Civic in der Mondlandschaft
Düne vor dem Sonnenuntergang
Radeln durch die Wüste
Darüber hinaus habe ich dann noch eine Radtour zur Laguna Cejar gemacht. Die Besonderheit ist, dass dies ein Loch mitten im nichts ist, welches mit so salzigen Wasser gefüllt ist, dass man nicht untergehen kann, ähnlich wie im Toten Meer. Bei den ganzen Touren ist es wichtig immer viel Wasser mitzunehmen. Es ist ziemlich krass wie man hier immer einen komplett trockenen Mund hat. Man trinkt etwas und eine Minute später ist der Mund wieder trocken. Hier merkt man sehr deutlich, wie gnadenlos die Wüste ist.
Wasserloch im Nichts
Einfach mal treiben lassen
Das dritte Highlight war sich die Sterne anzugucken, da die Atacamawüste als der beste Ort der Welt hierfür gilt. Leider gibts dazu keine Photos, es ist jedoch beeindruckend, wieviel man mit blossen Auge sehen kann. Durchs Teleskop kann man dann sehr gut Sterne, Doppel-Sterne, Galaxien und sogar Nebel erkennen.

Schlussendlich war ich ja auch zu Weihnachten in San Pedro de Atacama. Soviel ist mit Weihnachten hier nicht, wir haben ein BBQ veranstaltet. Und am 25. gab es dann noch ein Highlight, die Feuerwehr hat einen Weihnachtszug, wie an Karneval veranstaltet. Die fuhren mit ihren vier Wagen durch die Hauptstraße, waren als Weihnachtsmänner verkleidet und haben Süßigkeiten geschmissen, wirklich wie an Karneval. Etwas skurril...
Die Weihnachtsparade

Freitag, 26. Dezember 2014

Wüste bis nach Chile

Vom Salzhotel aus ging es weiter durch die Wüstenlandschaften, was sich langweilig anhört ist jedoch sehr interessant, da jedes Tal eine andere Wüstenform, bzw Ausprägungen zu bieten hat. Daneben gibt es auch noch Lavafelder und Lagunen. Auch wenn die Gegend sehr unwirklich und lebensfeindlich ist, zeigen doch insbesondere letztere, dass trotz allen Widrigkeiten es immer noch grüne Flecken hier gibt.
Was wie ein Tumor aussieht, sind vereinzelte Flechten
Eine Lagune mit Flamingos,
welche auch fliegen,
obwohl es ihnen verboten ist.
Manchmal versuchen die Menschen hier mit allem Werbung zu machen was es gibt, WiFi allerdings gab es nicht.
Mittagspause an einer Lagune
So einsam fährt man durch die Wüste
Winderosionsform (Piedra de Arbol)
Eine rote Lagune, bedingt durch Algen

Nach einen weiteren Nacht in der Wüste ging es früh morgens weiter in Richtung Grenze. Vorher stand aber noch ein Stopp in einem geothermischen Gebiet an, wo man Fumarole, Geysire, etc. besichtigen und anschließend in einer heißen Quelle baden kann. Dies ist besonders bei den Außentemperaturen von ca. -7°C sehr angenehm. Nach weiteren Fahrten durch die Wüste kommt man dann an der "Grenze" an, welche nur aus einem Häuschen im Nichts besteht.
Auch Lamas gibts in dieser Umgebung
Heiße Quellen
Ein letzter Blick in die Dalí-Wüste, bevor es nach Chile geht

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Durch die Salzwüste

Der mit Sicherheit spannendste Weg von Bolivien nach Chile zu reisen geht durch die Salar de Uyuni, die größte Salzwüste der Welt. Doch bevor es dorthin geht kommt man noch an einem Bahnfriedhof vorbei. Uyuni erlebte seinen Boom als Umschlagplatz für Zugtransporte zwischen Bolivien, Argentinien und Chile. Heute existieren zwar die Linien noch, jedoch sind auch viele alte Züge zurückgeblieben, die in der Wüste vor sich hin rotten.
Der Bahnfriedhof
Die meisten Züge stammen aus Deutschland
Danach geht es dann in die Salzwüste, welche extrem beeindruckend ist. Diese unglaubliche weiße Weite, hat schon eine extreme Ausstrahlung. Gleichzeit ist sie auch Teil der Dakarrallye, weshalb man über all Hinweise darauf findet. Die ganze Weite nimmt man jedoch erst wahr, wenn man auf einen der Hügel inmitten der Salar steigt. Die Salzwüste ist allerdings nicht nur ein unwirklicher Ort, sondern auch die Grundlage für seine Bewohner. So wird hier, wie zu erwarten, Salz produziert. Darüber hinaus werden aus dem Salz auch Ziegel erzeugt, die zum Bauen benutzt werden. So haben wir auch in einem Hotel aus Salz übernachtet, bevor es auf die zweite Etappe in Richtung Chile ging. Hört sich jedoch etwas spektakulärer an, als es ist. Man merkt eigentlich keinen Unterschied zu normalen Häusern.
Dakarrallye
Unser Jeep
Salar de Uyuni
Sicht von Incahuasi
Ein Salzziegel

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Eine Zugfahrt

Der zweite interessante Aspekte um nach Oruro zu fahren ist, dass man von dort aus mit dem Zug nach Uyuni fahren kann. Dies ist eine willkommene Abwechslung zu den permanenten Busfahrten hier. Die Fahrt selber ist im Vergleich zu Deutschland eher langsam und sehr wackelig, bietet aber wunderbare Aussichten auf Landschaften, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Man fährt durch Steppen mit Lamaherden oder Marschland mit massenhaft Flamingos. Anhand des Zuges in Oruro kann man auch sehr gut das geordnet ungeordnete Konzept von Südamerika erkennen, man beachte wie im folgenden der Zug durch den Markt fährt:
Das passt genau
Los geht's
Lagunen mit Flamingos
Steppe
Unwetter und Fronten
Lamaherde
Sonnenuntergang
und angekommen

Sonntag, 21. Dezember 2014

Minenland

Bolivien hat einen großen Reichtum an Bodenschätzen und immernoch sehr viele aktive Minen, in welchen teilweise noch mit sehr rückständigen Methoden und unter großer Gefahr die Mineralien gefördert werden. Am bekanntesten sind wohl die Minen rund um Potosí, wo man den Bergleuten bei der Arbeit zugucken kann. Dies hat, meiner Meinung nach, allerdings einen sehr voyeuristischen Beigeschmack, da man, im wahrsten Sinne des Wortes, den Menschen dabei zuguckt, wie sie sich zu Tode arbeiten. Obwohl dies bestimmt sehr interessant ist, habe ich mich dagegen entschieden dies zu tun und bin stattdessen nach Oruro gefahren.

Oruro ist ebenfalls eine alte Minenstadt, was sich am Stadtbild erkennen lässt. Darüber hinaus ist die Stadt nicht sehr schön, hat aber durchaus die eine oder andere Sache zu bieten. Insbesondere interessant ist die Kirche Socavon, von welcher man direkt in einen stillgelegten Stollen (heute ein Museum) gehen kann. Der eine oder andere möge sich hier vllt an das Computerspiel Diablo erinnern ;-)
Hauptplatz von Oruro
Denkmal für die Bergleute
Das Bergbau Thema findet sich überall in der Stadt

Kirche mit Mineneingang (Diablostyle)
In Oruro habe ich es mir dann auch nicht nehme lassen eine Mine zu besuchen. Zwar ist diese auch noch aktiv, jedoch schaut man hier nicht den Bergleuten bei der Arbeit zu, sondern lernt mehr über die Mine und Kultur dahinter.

Bevor man jedoch in die Mine gehen kann, muss man zuerst Alkohol und Cocablätter kaufen, mit denen man "El Tio", den Herren des Berges, gnädig stimmt, so dass einem nichts passiert. Dies tut jeder Bergmann, bevor er in die Mine geht. Dazu setzt man sich in entsprechende "Tempelnischen",zündet "El Tio" eine Zigarette an und unterhält sich mit ihm. Das Gleiche Ritual erfolgt dann noch am Eingang der einzelnen Stollen. Hierbei sei zu beachten, dass "El Tio" nichts mit dem christlichen Teufel gemein hat.
Der Mineneingang
El Tio
El Rio am Stolleneingang, man beobachte auch die Opfergaben, wie einen Lamafötus
Die Mine selber ist unbeleuchtet und in der Höhe von Südamerikanern errichtet (160cm), wenn überhaupt, so dass der Besuch recht anstrengend ist. Es war jedoch sehr interassnt zu sehen unter welchen Bedingungen die Menschen hier für sehr wenig Geld arbeiten müssen, damit die westliche Welt ihren Reichtum genießen kann.
In der Mine mit Raul, einem ehemaligen Bergmann
Falls jemals jemand die Möglichkeit wahrnehmen möchte hier Minen zu besuchen, kann ich nur empfehlen dies mit einer Organisation zu tun, welche von den Bergleuten selber betrieben wird. Zum einen erfährt man so Dinge aus erster Hand und zum anderen bleiben die Einnahmen zu 100% bei den Bergleuten und sie erhalten nicht nur einen Bruchteil.

Samstag, 20. Dezember 2014

Die Hauptstadt

Wer beim letzten Post aufgepasst hat, der weiß, was mein nächstes Ziel war. Sucre. Die Stadt ist so die schönste die es in Bolivien gibt, im Zentrum wimmelt es nur so von gut erhaltenen Kolonialbauten. Allerdings war ich nur einen Tag dort, denn das reicht aus um Sucre zu sehen. Eine doch etwas merkwürdige Attraktion der Stadt, ist ein Miniaturnachbau des Eiffelturms, warum es den hier gibt weis ich jedoch nicht.
Miniatureiffelturm
Gründungsplatz von Sucre (ehemaliges Kloster)
Aussicht über Sucre mit einem Bier aus Quinoa
Ansonsten habe ich in einem Hostel gewohnt, dass von einem deutschen geleitet wird und teil eines Kulturinstituts ist. Der Vorteil daran, es gibt im zugehörigen Restaurant original deutsches Essen. Auf wenn ich bekannterweise kein Anhänger eben jener bin, so gibt es doch etwas, was niemand so gut kann, Würstchen. Hort sich blöd an, aber Deutschland ist und bleibt das einzige Land, dass vernünftige Würste herstellen kann, die nicht gestreckt oder sonst was sind. Deshalb hab ich mir dann auch mal eine Bratwurst mit Kartoffelsalat gegönnt.
Bratwurst mit Kartoffelsalat

Donnerstag, 18. Dezember 2014

La Paz

Was soll ich groß zu La Paz schreiben?
Ich war dort und habs gesehen vielleicht?
Ehrlich gesagt, viel ist in La Paz nicht los, man kann feiern gehen, es gibt einen Stadtteil, der ein einziger Markt ist und die Stadt dient als Ausgangspunkt für zahlreiche Touren, zB zu Huayna Potosí.
Ansonsten wirkt La Paz eher unfertig und besteht aus immens vielen Ziegelsteinhäusern, wodurch es ziemlich rot wirkt, noch mehr als sonst hier überall.
Panorama von La Paz von Kili Kili aus gesehen
Eine typische Straße
Das Zentrum
Dann nutze ich die Chance an dieser Stelle mit ein paar falschen Annahmen aufzuräumen und auf die Stadtentwicklung einzugehen. Zu aller erst ist La Paz nicht die höchstgelegenste Hauptstadt der Welt, wie oft angenommen. Die am höchsten gelegene Hauptstadt ist Quito, mit ca. 2850m. La Paz ist der höchstgelegenste Regierungssitz der Welt, mit 3200m, jedoch ist die Hauptstadt Boliviens Sucre, welches nur auf 2808m liegt.

Außerdem ist La Paz eigentlich nicht eine Stadt, sondern besht aus La Paz selber und der eigentlich größeren Stadt El Alto. Diese ist jedoch jünger und in La Paz "hinein gewachsen" wenn man so will. Die Städte waren bzw sind jedoch geographisch/topographisch getrennt. La Paz liegt im Tal und ist die Stadt der wohlhabenderen. El Alto hingegen befindet sich auf dem Altiplano, aus welchem sich das Tal entwickelt und ist die Arbeiterstadt. Städtebaulich ist jedoch kein Unterschied mehr festzustellen, da der Übergang fließend ist.

Jedoch gibt es große verkehrstechnische Probleme, da die Städte zwar aneinander angeschlossen sind, jedoch nur mit wenigen Hauptstraßen, so dass fast immer Staus herrschen. Aus diesem Grund hat man sich dazu entschlossen einen weltweit einmaligen Schritt im Bereich des ÖPNV zu gehen. Man baut gerade das weltweit größte Netz an Seilbahnen, um das Verkehrsproblem zu beheben. Die ersten 3 sind dieses Jahr bereits eröffnet worden. Weshalb ich es mir auch nicht nehmen lassen habe, eine der Bahnen auszuprobieren, netter Nebeneffekt, man hat eine schöne Aussicht. Insgesamt kommt das System gut an und ist auch für die lokale Bevölkerung erschwinglich. Ein Ticket kostet maximal 0,30€. Besonders beeindruckend fand ich jedoch die Bauweise, so wurde die Seilbahn einfach mitten in die Wohnviertel gebaut. Ebenfalls sehr gut ist die Effizienz. Dauert eine Busfahrt (gleicher Fahrpreis) eine Stunde von El Alto bis La Paz, so sind es mit der Seilbahn etwas mehr als 10 Minuten. Vielleicht ist sowas ja auch mal ein Konzept für Deutschland um chronische Staus und überfüllte, unpünktliche Busse zu umgehen?
Die rote Linie...
...führt bis nach El Alto