Donnerstag, 31. März 2011

Natur und Technik

Mittlerweile ist hier jetzt auch der totale Frühling ausgebrochen, sonnig und 20°C+ warm. Das hat dann auch zur Folge, dass die Tiere hier aus dem Schlaf erwachen und im Wald zu sehen sind. Gestern ist 15m vor uns ein Wildschwein über die Straße gelaufen und heute haben wir Rehe gesehen. Aber das kurioseste sind Raupen, hört sich nicht so an, aber die sind schon sehr verrückt. Die laufen nicht normal durch die Gegen, sondern in Kette, alle schön hintereinander und das in Reihen von 100 oder mehr Tieren, ein sehr krasser Anblick. Als gute Wissenschaftler haben wir dann auch direkt Experimente durchgeführt. Lustigerweise halten sie erst mal an, wenn wir das erste Kettenglied wegnehmen, laufen aber direkt weiter, sobald es wieder da ist. Als ob die anderen keine Ahnung hätten, wo es langgeht.

Ansonsten fungiere ich grade als Universalhandwerker, vorgestern durfte ich Klempnern, weil die Abflüsse in der Küche verstopft waren und gestern durfte ich das Auto reparieren, gleich zweimal. Beim ersten Mal haben wir eine Bodenwelle etwas zu hart genommen, das kommt auf den Pisten hier öfters vor. Jedoch hat diesmal das Chassis und die Bodenplatte etwas gelitten. Die Verkleidungen konnte ich wieder hinbekommen, allerdings ist der die Unterplatte gebrochen, sowie ein Stück der vorderen Stoßstange, aber fahren sollte der Wagen noch, sofern unsere Kupplung und die Batterie nicht den Geist aufgeben. Der Wagen springt meist nur sehr langsam an und stinkt wie Sau wenn man losfährt, bzw. man kann die Gänge teilweise nicht einlegen. Beim zweiten Mal finden ist der Motor son bisschen hochgegangen, also mehr das Kühlwasser.

Heute Morgen kam dann der Check, wobei ich festgestellt habe, das das Kühlwasser komplett weg ist, beim nachfüllen lief es dann nur unten raus, der Wagen ist also Schrott. Deswegen warten wir jetzt darauf, dass wir abgeschleppt werden, nach Granada, was auch nur so 2 Stunden dauert. Heute ist also weniger mit Arbeit, dafür können wir uns vllt nachher noch ein bisschen Granada angucken. Wo dann auch abends was los sein wird. Danke für den Tipp bezüglich er Abendgestaltung übrigens ;)

Sonntag, 27. März 2011

Arbeit und Leben

Mittlerweile hat sich so was wie ein Arbeitsalltag eingestellt… Nicht so schön, aber was soll man tun, was anderes ist hier auch nicht wirklich los. Gestern gab es dann auch das erste Abenteuer mit Einheimischen auf dem Feld. Irgendwann kam jemand vorbei, auf dessen Land wir uns wohl befunden haben und wir mussten ihm dann erklären, was wir dort tun und warum. Das ganze natürlich ohne dass wir Spanisch sprechen oder er irgendeine andere Sprache. Hat dann aber funktioniert und alle waren glücklich. Mittlerweile ist es auch super sonnig und warm hier, wir arbeiten teilweise im T-Shirt auf 2000m Höhe und können im Hintergrund die schneebedeckten Berge sehen, eine sehr schöne Landschaft.

Man gewöhnt sich auch so langsam an die Eigenheiten die unsere Unterkunft so mit sich bringt. Ein Toaster, der nur von einer Seite toastet, allerdings so unregelmäßig, dass man daneben stehen muss, damit man keine Asche hat. Warmes Wasser aus dem Hahn, das man 5 Minuten anmachen muss, bevor man es braucht. Das Fernsehen, welches nur aus Sport, schlecht spanisch Synchronisierten Filmen oder MTV besteht. MTV ist aber immerhin okay, da morgens noch Musik läuft. Darunter sogar recht viele spanische Bands oder andere, die ich nicht kenne und die Musik ist auch nicht schlecht, kaum so Mainstreampop, da könnte sich das deutsche MTV/VIVA noch was abgucken. Auch lustig ist die Fußbodenheizung die unsere Wohnung hat, egal wie hoch man sie einstellt, wir haben sie mittlerweile auf 31,5°C gestellt, so ist es doch nie wärmer als 18°C in der Wohnung.

Trotz all dieser Kleinigkeiten ist es doch ganz lustig hier zu sein, allerdings wäre etwas mehr Zivilisation schon wünschenswert, nur mit 5 Leuten hier zu arbeiten ist dann doch etwas eintönig. Auch haben wir mittlerweile eine offene Bar gefunden, wo wir Billard spielen können, allerdings ist dort auch nicht so viel los, um nicht zu sagen nahezu nichts…

Samstag, 26. März 2011

Ein toter, leerer Ort

Die Idee hier in die Bar zu gehen ging leider schief, nachdem wir gestern durch den ganzen Ort gelaufen sind, mussten wir feststellen, dass alles geschlossen war. Gut, so groß ist Mecina-Bomberon auch nicht, man ist in 15 Minuten einmal komplett durchgelaufen. Und was gibt’s hier so? Eine Apotheke, einen Frisör, zwei Supermärkte, die allerdings Tante Emma Läden darstellen, drei geschlossene Bars, ein Outdoor-Schwimmbad, eine Grundschule, zwei Seniorenspielplätze und einen Sportplatz. Ach ja, nicht zu vergessen sind natürlich noch die zwei Telefonzellen, der Briefkasten, die eine Bushaltestelle, wo die Dorfjugend abhängt, der Geldautomat und die zwei Brunnen. Ja man sieht schon, hier blüht das Leben :-P

Ganz so schlimm wie es sich anhört ist es (noch) nicht, allerdings würde ich mich über eine geöffnete Bar mal freuen, ansonsten wird das hier noch ziemlich langweilig, denn die Optionen bestehen im Moment aus mit dem Professor zusammen zu sitzen oder spanisches Fernsehen zu gucken.

Mal schauen, vllt hat ja heute Abend was geöffnet, die Gerüchte besagen, dass das durchaus möglich wäre, wollen wir mal hoffen, dass es stimmt.

Freitag, 25. März 2011

Die Klimazonen

Ja das gute Wetter, nachdem es am Mittwoch bei der Einführungsexkursion nur geregnet hatte, gab es dann am Donnerstagmorgen die Überraschung als wir Richtung Berge aufgebrochen sind, es hatte geschneit. Damit hab ich auf diesem Trip wohl die Klimazonen komplett falsch durchlaufen, vom sonnigen, warmen Schottland ging es nach Süden ins regnerische Italien und schließlich weiter ins verschneite Spanien. Gut, wir arbeiten auch auf 2000m Höhe aber trotzdem hat das so niemand erwartet. Aber vllt komm ich ja noch dazu nen Schneemann hier zu bauen, wäre mal was anderes.

Ansonsten ist die Arbeit hier okay, von 10-19 Uhr sind wir draußen und nehmen Plots auf. Also wir stecken in bestimmten, repräsentativen Gebieten 100m² Quadrate ab und nehmen dort die Vegetation, Morphologie, etc. auf. Das Ganze dient dazu herauszufinden, in wie weiter hier ein Landnutzungswandel stattfindet und dieser im Zuge eines zu erwartenden Klimawandels positiv oder negativ zu bewerten ist. Spannend daran ist, dass die Arbeit in zwei Forschungsprojekte einfließt deren Kenntnisstand mittlerweile soweit ist, dass man davon ausgehen kann, dass die Annahmen, die früher für diese Region getroffen worden sind falsch sind. Das Ganze was wir hier tun ist dabei teilweise sehr mühselig, da wir durch extrem steinigen Boden graben müssen, was auch schon mal so 2-3 Stunden in Anspruch nimmt. Umso besser dafür dass wir in unserer Wohnung ne eigene Sauna haben, so kann man abends immerhin seine Muskeln entspannen.

Gleich geht’s dann eventuell noch in die Bar des Ortes, vllt ist da ja was los, schließlich fängt da Wochenende ja an.

Die Reise nach Spanien und mehr

Ich habe es nach Spanien geschafft! Der Flug hierhin war allerdings etwas nervig, zum einem ist der Flughafen Malpensa ultra unorganisiert, da steht man am Gate und will zum Flugzeug, alle steigen schön in den Bus ein, und plötzlich wird das Boarding angehalten, weil der Bus voll ist und kein Zweiter da… Aha, aber nach 15 Minuten haben sie dann einen aufgetrieben, so dass ich auch noch ins Flugzeug konnte. Dort gab es dann die nächste Überraschung, zum einem war eine Schulklasse an Board, die allerdings ganz ruhig war, im Gegensatz zu den restlichen Italienern. Alle die so zwischen 50 und 70 waren haben sich quer durch das Flugzeug unterhalten, allerdings nicht im normalen Ton, sondern gebrüllt. Das ging dann die ganzen 2 Flugstunden so, ich war noch nie so froh wieder gelandet zu sein. Ehrlich, ich flieg lieber nochmal 11 Stunden nach Vancouver mit nem Kleinkind neben mir, als jemals wieder mit so ner Horde Italiener.

Als erstes bin ich dann mal nach Málaga gefahren, da ich noch 4 Stunden hatte, bis meine Gruppe ankommen sollte. Allerdings hat mich dort dann auch der Fluch dieses Trips eingeholt, es fing an zu regnen. Also erst mal in ne Dönerbude gesetzt, was gegessen und nach dem Regen etwas durch die Stadt gelaufen. Danach ging es dann zurück zum Flughafen und nachdem ich den Rest gefunden hatte sind wir losgefahren, nach Mecina-Bombaron, allerdings nicht ohne uns zu verfahren und einen Umweg über Granada zu machen und noch bei Lidl, ja richtig Lidl, einkaufen zu gehen. Dies war auch dringend notwendig, da es hier nur einen Tante Emma Laden, eine Metzgerei und sonst nix gibt. Angeblich auch noch eine Bar mit Billiardtisch, aber dort waren wir noch nicht.

Ansonsten haben wir noch nen Fernseher mit so tollen Programmen wie TV Algier oder Koran TV und einem Sender der permanent Sport zeigt, allerdings nur Handball, Basketball und Fahrrad Rennen. Und Internet haben wir auch, langsam und es gibt nur zwei Möglichkeiten es zu empfangen, entweder man setzt sich auf die untersten zwei Stufen im Treppenhaus oder man lehnt sich auf dem Balkon über Geländer, wo ich grade hänge. Da wird’s mir allerdings zu kalt, also geh ich mal wieder rein und gucke Basketball, das versteht man immerhin auch auf Spanisch ;-)

Montag, 21. März 2011

Genua

Der erste Abend in Genua wurde, nach einem guten Essen von Massimo, zu Hause verbracht, da es zur Abwechslung mal nicht geregnet, sondern gewittert hat.

Am Sonntag Morgen ging es dann in die Stadt zu einem Rundgang. Ich muss sagen Genua ist wirklich eine interessante Stadt, so wie man sich Italien vorstellt, gechillt und alles geht irgendwie seinen Weg, nach dem Motto das klappt schon irgendwie. Nachmittags stand dann das Fußballspiel Sampdoria-Parma auf dem Programm. Nicht wirklich spielerisch überragend, aber es gab eine Rote Karte, musste ja auch sein, da es immer eine gibt, wenn wir beide im Stadion sind. Abends gab es erstmal eine traditionelles Familienessen, sehr, sehr lecker und danach ging es dann in die Stadt, die allerdings ziemlich leer war.

Heute sind wir etwas aus der Stadt rausgefahren nach '5 terre'. Darunter versteht man fünf kleine Örtchen an der Küste. Wirklich eine sehr schöne Gegend, die ich jedem ans Herz legen möchte der mal in Genua ist.

Ansonsten haben wir noch jede Menge Gelato gegessen und jede Menge Spaß hier gehabt. Riesendank an Massimo und seine Familie für diese Tage, das Essen etc. Das waren echt mal 2 1/2 wunderbare Urlaubstage (und leider auch die einzigen die ich hatte).

Morgen heißts um 7.17 Uhr abfahren nach Mailand zum Flughafen, dann gehts nach Malaga und später weiter nach Mecina-Bombaron, mal schauen wie das so wird.

Sonntag, 20. März 2011

Von Elba nach Genua

Der letzte Tag im Feld hat sich nochmal zu einer Cafe-Bar-Orgie entwickelt, in der wir fast 6 Stunden verbracht haben, mehr oder weniger produktiv. Dann haben wir noch einen Italiener in Rio N'ell Elba gefunden, der in Köln gelebt hat und tatsächlich Deutsch konnte, leider nicht mehr so gut, so dass wir nicht wirklich viel verstanden haben. Aber ein lustiges Treffen war es trotzdem.

Der allerletzte Tag war dann wieder so sonnig, dass wir die ganzen Tag auf der Terrasse gesessen haben um eine Karte und einen Profilschnitt zu erstellen, leider ist der etwas falsch gewesen, aber kann ja passieren. Eigentlich wollte ich auch schwimmen gehen, allerdings hab ichs mir dann anders überlegt, als ich bis zu den Knieen im Mittelmeer stand, das ist echt noch Arschkalt.

Am nächsten Morgen (Gestern) ging es dann wieder los auf eine etwas abenteuerliche Reise nach Genua. Zuerst die Fähre nach Piombino, von dort dann den lokalen Bus nach Campiglia Marritima, um dort den Zug nach Pisa zu nehmen. In Pisa bin ich dann erstmal mit meinem Gepäck zum Turm gelaufen. Hier hat sich der Rucksack mal so richtig bezahlt gemacht. Am Turm angekommen gab es dann ein ungeplantes Wiedersehen mit 4 Leuten von dem Projekt auf Elba, die mit dem Auto eigenständig abgereist sind. Pisa ansonsten ist nicht so toll, außer dem Turm und Umgebung gab es nicht soviel zu sehen. Der Turm ist allerdings sehr schief!!!

Nachmittags ging es dann nach La Spezia mit dem Zug, um von da den nächsten Zug nach Genua zu nehmen, wo ich dann von Massimo abgeholt worden bin. Hier werde ich erstmal bis Dienstag bleiben, bevor es weiter nach Malaga geht.