War ich noch dabei, als der Friedensvertrag in Cartagena unterschrieben wurde, so ändert sich die Situation und Stimmung hier täglich.
Zuerst wurde das Referendum letzten Sonntag mit einem Unterschied von 63000 Stimmen abgelehnt. Dies war eigentlich nicht erwartet worden, zumal es auch keinen Plan B für eine solche Situation gab. Die Wahlbeteiligung war unerwartet niedrig, als auch wurden die weitreichenden Straferlasse, etc für die Rebellen kritisiert worden. Nachdem zuerst über einen Rücktritt des Präsidenten spekuliert wurde und einem erneuten ausbrechen des Konflikts, hat man sich auf eine vorläufige Weiterführung der Waffenruhe geeinigt und man will den Vertrag nachverhandeln. Wobei hier auch komplett unklar ist, wie dies funktionieren soll, da dies eigentlich nur mit Eingeständnissen von den Rebellen, wie härteren Strafen enden kann, um die Bevölkerung zu Frieden zu stellen.
Am Freitag hat sich die Situation dann wieder verändert, als der kolumbianische Präsident den Friedensnobelpreis bekommen hat. Am Tag selber hat man davon jedoch wenig mitbekommen, ausser einer überdimensionierten Danksagung an der Videowand eines Wolkenkratzers. Er wurde im Vorfeld als aussichtsreicher Kandidat gehandelt. Hier wurde auch stark darüber spekuliert, ob auch der Kommandeur der FARC diesen verliehen bekommt, ähnlich wie beim Versöhnungsprozess in Israel rund um Rabin und Arafat. Warum dies nicht geschehen ist, ist unklar, vermeintlich weil die Rebellen als Kriminelle eingestuft werden.
Auf jeden Fall bleibt es spannend zu sehen, wie es hier weiter geht.
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