Oder besser gesagt noch 25$, soviel hatte ich nämlich noch in der Tasche, als ich letzte Woche Geld abheben wollte. Leider hat der ATM mir aber keins geben wollen. Gut, ist jetzt nicht so besonders, dass kommt in Südamerika öfters Mal vor, dass ein Geldautomat kein Geld raus geben will. Dann geht man halt zum nächsten und meistens funktioniert es dann. Diesmal hat mir der Automat aber freundlicher Weise die Nachricht angezeigt, das meine Karte gesperrt wäre. Auch das ist erstmal nix ungewöhnliches, da die Bankautomaten hier mitunter sehr konfuse oder einfach nur unpassende Standardantworten anzeigen, wenn irgendwas nicht funktioniert.
Ich bin also erstmal weiter zum nächsten ATM, der mir aber auch kein Geld geben wollte, aber auch keine sinnvollere Nachricht hatte als: "Danke das sie unseren Service nutzen!" Hat mich jetzt auch nicht schlauer gemacht, also weiter zum dritten Geldautomaten, bei der dritten Bank... Mit dem gleichen Ergebnis. Na gut, hab ich es dann sein lassen und am nächsten Tag nochmal probiert, aber auch dann gab es kein Geld für mich.
Also habe ich mal bei meiner Bank angerufen und nach kurzer Zeit stellte sich dann heraus, dass meine Kreditkarte wirklich gesperrt war. Daraufhin erfolgte der nächste Anruf bei VISA, wo mir die Frau am Telefon auch Recht schnell das Problem erklären konnte. Und zwar wurde meine Karte wohl als Zahlungsmittel hinterlegt, allerdings von einem wirren Nummercode, der weder einer Adresse noch einem Unternehmen zuzuordnen war. Soweit schon einmal merkwürdig. Der Erfahrung von VISA nach, deutet so etwas mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Bot hin, der die Daten irgendwo ausgelesen hat.
Hier ist aber das mysteriöse an der Geschichte, an besagtem Datum (und mehrere Tage davor) lag die Karte bei mir im Schrank und wurde nicht benutzt, somit kann sie eigentlich nicht ausgelesen worden sein, höchstens zu einem früheren Zeitpunkt. Das wirft aber die Frage auf, warum sollte jemand diese Daten erst mit Verzögerung versuchen zu missbrauchen, dann aber nicht einmal versuchen Geld abzuheben?
Lässt sich auch für VISA nicht nachvollziehen. Die andere denkbare Möglichkeit ist ein Datenleck bei einem Drittanbieter, wie einer Bank, aber auch davon ist nichts bekannt.
Lange Rede, dummes Ergebnis, dies alles hatte ein automatisches Vorgehen in Gang gesetzt, dass meine Karte ausgetauscht wird. Die neue Karte wird allerdings nach Deutschland geschickt und ich in Ecuador sitze, mit besagten 25$. Nach ein bisschen diskutieren könnte ich immerhin erreichen, dass die gesperrte Karte noch einmal für 30 Minuten freigeschaltet wurde und ich so an mein Geld kam. Damit muss ich jetzt aber auskommen, bis dann irgendwann, in den nächsten Wochen, die neue Karte bei mir eintrifft.
Und die Moral von der Geschichte?
1. Es ist schon Geld zu besitzen, aber noch besser auch Zugang dazu zu haben!
2. Bargeld zu besitzen ist immer noch besser, als sich beim Zahlen nur auf Plastikkarten zu verlassen (um Mal auf aktuelle politische Gedankenspiele zur Abschaffung des Bargelds einzugehen), sonst säße ich komplett ohne Geldmittel dar!