Ruta Nocturna - Ein Rekord

Lange habe ich darauf hin trainiert und bin mehr als 200km gelaufen, am Wochenende war es dann soweit und das 10km Nachtrennen stand an. Das Event selber war eingebettet in eine Art Festival, wo verschiedene Kochschulen ihr Essen verkauft haben, es gab Comedyshows und und und. Von alledem habe ich dann eher weniger mitbekommen, denn für mich ging es ja um das Rennen.

Die Strecke selber war ein Rundkurs, der in einem Park gestartet ist. Von dort aus ist man dann knapp 5km, bis zum Wendepunkt, kontinuierlich bergauf gelaufen. Der erste Teil des Rennens führt dabei durch den neueren Teil der Stadt und am Fluss entlang. Zwar war die zweite Hälfte entspannter, da es meist bergab ging, jedoch gab es dort nochmal zwei schwierigere Passagen, bei denen man zwei steile Anstiege hochlaufen musste. Schön war die Route aber, da man durch die Altstadt zurückgelaufen ist. Insgesamt war der Kurs also nicht ganz so einfach zu laufen. Hinzukam, dass es 5000 Teilnehmer gab und die Strecke somit gut (über)voll war. Die ersten 2-3 Kilometer waren eher ein Zick-Zack-Lauf, um sich durch die Massen zu arbeiten. Trotz des vielen Trainings war klar, dass es deshalb schwer werden würde eine gute Zeit erreichen. Umso überraschender war es dann, als ich heute die offiziellen Ergebnisse gesehen habe und feststellen durfte, dass ich meine persönliche Bestzeit um 8 Sekunden unterboten hatte!!! Insgesamt hatte ich für die 10km 45:19 Minuten gebraucht. Ein sehr erfreulicher Start in die Saison, so kann das weitergehen!!! Da haben sich die Mühen und auch die Schmerzen, siehe letztes Photo, nach dem Lauf gelohnt.

Die Strecke

Ein Bild vom Start (© jpsportmarketing)

Der Rekord!

Die verdiente Medaille

Blutgefüllter Zeh nach dem Rennen

Pinocchio

Das Nationalballett von Ecuador war zu Gast in Cuenca und da dort anscheinend recht viele ehemalige Studenten der Universität von Cuenca mitmachen, gab es eine Vorstellung umsonst. Also konnte ich dann eine Aufführung von Pinocchio sehen. Hier wird Pinocchio übrigens Pinocho genannt... Das reiht sich dann in die grundsätzlich merkwürdige Art, Eigennamen ins spanische zu übersetzen. Leider auch ohne Logik. So heisst Batman hier auch Batman, Spiderman allerdings Hombre Araña, die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Aber zurück zum Ballett, die Vorstellung war recht nett, bin jetzt ja kein grundsätzlicher Ballett-Fan. Besonders bei Kindern kam die Aufführung gut an, da diese auch interaktive mitwirken konnten, durch zurufen, etc. Zur Schlussszene gibt es auch noch ein kleines Video

Pinocchio wird zum Leben erweckt

Szene im Zirkus

Pinocchio ist gestorben

Schlusstanz

Mehr Naturkatastrophen - ein bisschen zumindest

Vor einer Woche gab es wieder ein Erdbeben der Stärke 4,5 hier. Passiert ist abermals nicht viel, außer das eine paar Dinge gewackelt haben. Das Erdbeben fand um 6:47 Uhr Morgens statt, also lag ich noch im Bett. Lustigerweise hat die Bewegung dazu geführt, dass es sich anfühlen würde, als würde ich auf einer Massage-Matratze schlafen. Recht lustig, leider hat der Spass nur ca. 2 Sekunden angehalten.

Allerdings habe ich immernoch die "Fähigkeit", aus irgendeinem Grund, unbewusst Erdbeben zu erahnen. Denn auch dieses Mal bin ich kurz vor dem Erdbeben, ohne Grund, einfach aufgewacht, um dann keine Minute später das Erdbeben zu erleben. Warum das so ist kann ich nicht sagen... als Erdbebenorakel eigne ich mich also eher nicht und wenn nur ein paar Sekunden im voraus. Da sind Tiere wohl besser drin.

Das Gleiche ist dann gestern wieder passiert, ich bin wenige Minuten nach 5 Uhr Morgens aufgewacht und wieder gab es ein Erdbeben. Diesmal aber wesentlich intensiver mit einer Magnitude von 5,4. Dieses hat auch länger als 5 Sekunden angehalten und wieder dafür gesorgt, dass einige Dinge gewackelt haben, allerdings hatte ich diesmal keine Massage-Matratze. Einher, mit dem Erdbeben, ging ein dröhnendes Geräusch, dass ist schwer zu erklären, war aber interessant.

Die Epizentren lagen jedoch zu weit entfernt (>100km) und zu tief (>80km), als dass die Erdbeben irgendwelche grossen Auswirkungen haben. Auf ein wirklich starkes Erdbeben, im Sinne von alles wackelt und Dinge fallen um, muss ich wohl weiterhin warten.

Und dann gibt es ja noch den Cotopaxi hier, der zwar immernoch grummelt und ein bisschen Asche ausstößt, allerdings auch nicht mehr tut. Er hat sich wohl auf diese Aktivität "eingependelt". Deswegen wird Ausnahmezustand auch eingestellt und nicht weiter verlängert. Also ist im Moment auch noch nichts mit einem Vulkanausbruch. So langsam geht mir hier leider die Zeit aus :'(

Es ist schon interessant in einer geologisch aktiveren Region zu leben als Deutschland. Man weiss nie wann was passieren kann und wird immer wieder überrascht.

Croníca Roja

Beim Spiel gegen LDU Quito, dem Tabellenführer und Meister der ersten Runde (in Ecuador werden zwei Runden um die Meisterschaft gespielt, jeweils mit Hin- und Rückspiel), habe ich mich in die Fankurve der 'Ultras' der Croníca Roja begeben. Das Stadion war zu diesem Spitzenspiel auch komplett ausverkauft. Die Stimmung war entsprechend gut (siehe Video), auch wenn Cuenca mit 0:1 verloren hat. Das Spiel hätte aber durchaus auch ganz anders enden können, da beide Teams mehrfach an Pfosten oder Latte gescheitert sind. Einen kuriosen Moment gab es auch diesmal, als der Ball in Richtung Aus rollte und von der Eckfahne gestoppt wurde. Damit hatte niemand gerechnet und alle hatten sich auf einen Abschlag eingestellt. So hat es einen Moment gedauert, bis die Teams dieses realisiert hatten und der Ball wieder im Spiel war.

Ausverkauftes Stadion mit guter Stimmung

Als nächstes stand dann ein Spiel gegen Barcelona (de Guayaquil) an, der Verein wurde von katalanischen Einwandern gegründet weswegen er nicht nur wie der FC Barcelona heisst, sondern auch das gleiche Logo und die Flagge hat. Bei uns würde man dieses Spiel wohl als Sicherheitsspiel einstufen, da hier sowas wie Erzfeinde gegeneinander antraten. So war das Stadion auch abgesperrt und man kam nur mit Tickets in die Nähe. Die Fans von Barcelona wurden sogar in eine Art Käfig gesperrt, außerhalb des Stadions, so dass sie sich nichtmal frei bewegen konnten. Der Stimmung entsprechend kam es dann auch dazu, dass die Fans von Barcelona Flaschen in Richtung der Spieler von Cuenca geworfen haben.

Barcelona's Fans ziehen durch die Stadt zum Stadion

Dieses Spiel war bei weitem die beste Leistung die ich von Deportivo Cuenca gesehen und so kam es am Ende auch nicht überraschend, dass ich den ersten Heimsieg miterleben durfte, sogar sehr deutlich mit 3:0. Das ganze Stadion war daraufhin eine riesige Party.

Eckball Barcelona

Hier wird ein Tor fallen

Die Spieler jubeln...

...und die Fans auch

Kurioses gab es diesmal nicht auf, sondern neben dem Spielfeld. Es wurden Gratisproben von Medikamenten an die Besucher verteilt... Man konnte auch immer mehr bekommen, es gab reichlich. So gabs dann Pillen - die gegen Kater helfen sollen - mit Kalzium, Koffein und jeder Menge Paracetamol. Soviel zu dem Thema dem Drogen- und Medikamentenmissbrauch vorzubeugen.

Pillen irgendwer?

Mord unter der Brücke

Was sich anhört wie der Titel eines Buches (vllt sollte ich ja eins schreiben), war hier Realität. Vor einigen Tagen wurden hier am helllichten Tag jemand in der Unterführung einer Brücke erstochen. Das Ganze auf einem eigentlich sogar sehr belebten Abschnitt, diese Brücke (mit dem passenden Namen "Alle Heiligen") ist u.a. Teil meiner Laufstrecke, also komme ich da ca. jeden zweiten Tag vorbei.

Was war passiert?
Ein 21-jähriger, vermeintlich Obdachloser, wurde morgens um 10:30 Uhr mit drei Stichwunden (zwei am Körper, eine im Halsbereich) tot in der Fussgängerpassage unter der Brücke gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Opfer sich mit  zwei-drei weiteren Männern getroffen hat, die ihm Geld geschuldet haben und die Situation dann im Verlaufe des Treffens eskaliert ist. Das Ganze rührt vermeintlich von Mikrokriminalität, im Bereich der Drogen, her. Die vermeintlichen Täter sind übrigens gefasst und befinden sich in Haft. Auch die Tatwaffe, ein Messer, wurde im Fluss gefunden.

Kriminaltechniker im Einsatz, rechts in der Unterführung ist der Tatort

Ich habe erstmal nichts davon mitbekommen, bis ich zu der Brücke kam und dort eine riesige Menschentraube, sowie recht viele Polizeiwagen, standen. Dazu haben sich dann noch Kriminaltechniker gesellt (das sind die Leute in den weissen Overalls) und haben den Leichnam ein paar Stunden untersucht, bevor er abtransportiert wurde. Und nein ich habe da nicht Stunden zugeguckt, musste aber mehrmals an der Brücke vorbeigehen. Jetzt hab ich also auch das erste Gewaltverbrechen in Südamerika mitbekommen, bzw die Folgen davon.

Abtransport der Leiche

Durch die Wüste und Monster

Meine Kinokarte entfaltet voll ihren Nutzen hier, besonders günstig für 3D-Filme... zwei Karten für zusammen 7,50$, da kann man nicht meckern. Für den Preis bekommt man bei uns ja nichtmal alleine einen 3D-Film zu Gesicht.

Maze Runner 2: The Scorch Trials
Das war der nächste Film den ich gesehen habe. Den ersten Teil hatte ich hier mal irgendwo auf einer Busfahrt gesehen und er war, dem Titel zu trotz, besser als ich das vermutet hätte, solide Unterhaltung. Deswegen hab ich mir dann auch den zweiten Teil angeguckt. Dieser Film ist jedoch komplett anders als der erste. Diejenigen, die im ersten Teil aus dem Labyrinth geflohen sind, versuchen nun durch die Wüste (ehemals eine Stadt) in die Berge zu fliehen, wo sie eine Gruppe von 'Freiheistkämpfern' suchen. Soviel zu der Geschichte in kurz, es würde zu lange dauern es hier zu erklären. Der Film war auch diesmal eine solide Unterhaltung, jedoch fand ich den ersten Teil besser. 2,5/5

Hotel Transylvania 2
Hierbei handelt es sich um einen animierten Monsterfilm für die ganze Familie. Den ersten Teil habe ich nicht gesehen, dass hat sich jedoch nicht nachteilig ausgewirkt, da der Film in sich abgeschlossen ist. Es geht darum, die Vampirfähigkeiten des Enkels von Graf Dracula zu erwecken. Dabei unternehmen der Graf und seine Monsterfreunde eine Abenteuerreise, die jedoch immer irgendwie fehlschlägt. Den Film habe ich auf spanisch gesehen, weswegen wohl auch hier der ein oder andere Wortwitz verloren gegangen ist. Trotzdem war er ziemlich lustig und hat gut unterhalten. 3/5