Es gibt nicht so viele große Geschichten zu erzählen, dafür aber ein paar kleine.
Ende Oktober findet hier ein 10km Rennen statt, für das ich mich angemeldet habe. Organisiert wird es von
Jefferson Perez, dem einzigen Olympiasieger (20km Gehen) den Ecuador je hatte und der auch aus Cuenca stammt. Wie es der Zufall so wollte, war dieser dann auch gerade in dem Laden, wo ich mich anmelden wollte. So hab ich auch die Bekanntschaft mit dem wohl bekanntesten Sportler Ecuadors gemacht.
Wie ich hier schon öfters erzählt habe, ist es mir ein Rätsel, dass ich hier nicht andauernd Unfälle sehe, so wie die Südamerikaner (allgemein) oder die Ecuadorianer (speziell) die Verkehrsregeln interpretieren. Die Tage war es dann aber mal soweit und auf der Kreuzung bei mir hat es geknallt, nen Bus hat ein Taxi getroffen. Nichts passiert... aber das kommt davon, wenn man anstatt am Stoppschild zu halten, einfach hupt und halb in die Kreuzung einfährt, in der Hoffnung, dass aus der Strasse mit Vorfahrt niemand kommt, geht halt nicht immer gut. Es ist übrigens kein Witz, so wird hier das Stoppschild ausgelegt, hupen und in die Kreuzung fahren um zu gucken. Schön ist auch wie der Ablauf nach Unfällen hier geregelt ist, während man bei uns die blockierte Strasse (in diesem Fall die ganze Kreuzung) möglichst schnell wieder freimachen soll (sofern möglich und selber dokumentiert), darf man hier die Unfallfahrzeuge nicht bewegen. So war dann die Kreuzung eine halbe Stunde blockiert, (bei laufenden Motoren), bis die Transitpolizei eintraf. Richtig nicht die normale Polizei, sondern die Transitpolizei, deren Funktionen mir auch nicht sonderlich erschlüssig sind... Die fahren rum und hupen Autos an, aber wirklich die Verkehrsregeln durchsetzen tun sie nicht. Wie auch immer, dann kam also der Polizist, hat mit seinem Handy ganze zwei(!!!) Photos gemacht und daraufhin wurde die Kreuzung geräumt. Ob es das wert war, eine Hauptverkehrsstraße so lange zu blockieren? Ist aber schon interessant zu sehen, wie sowas hier organisiert und geregelt (oder auch nicht) wird.
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Der Unfall |
Dann war ich kürzlich auch noch auf einem Konzert im deutschen Kulturzentrum. Dies befindet sich in einem uralten Kolonialgebäude und der Konzertsaal wurde gerade frisch restauriert und ist wirklich hübsch. Zur Einweihung sozusagen, gab es dann ein Konzert von
Michael Tröster, sagt den meisten wohl nichts, mir auch nicht. Er ist aber wohl einer der erfolgreichsten Gitarrenspieler weltweit, sowie Professor für Gitarrenspiel. Die Musik war auch wirklich gut (sofern ich das beurteilen kann), teilweise hat er als Solist gespielt oder mit Begleitung. Der Eintritt hielt sich mit 5$ auch in Grenzen und zusätzlich gab es Wein und (deutsches) Bier inklusive. Deutsches Bier im Sinne von Bier das in Ecuador gebraut wird, aber nach deutscher Tradition.
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Der Konzertsaal |
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Michael Tröster (r.) und Sebastian Cabezas (l.) |
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