Am Wochenende war ich hier im Zoo. Dieser ist jedoch nicht wie ein normaler Zoo gestaltet, sondern ziemlich unkonventionell an einem Berghang und die Wege sind mehr Pfade, als richtig Wege. Trotzdem ein schöner Zoo mit guter Aussicht über Cuenca. Zu sehen gab es jede Menge Tiere, wobei ein Großsteil einheimischer, bzw.Südamerikanischer Herkunft ist. Das Highlight des Zoos sind jedoch die Löwen, bei denen es vor kurzem Nachwuchs gab, weshalb wir zwei Babylöwen sehen konnten. Ziemlich lustig wie die beiden bei den Eltern mitessen wollten, jedoch wesentlich kleiner sind, als die Beute selber. Auch gut gemacht ist, dass man durch verschiedene Lehrpfade geht, wo Information über Tier- oder Umweltschutz, Waldbränden, usw. vermittelt werden.
Ein Andenbär
Aussicht über Cuenca
Ein Wolf
Ein Adler
Die Babylöwen
Alle wollen was vom Essen haben
Und nun?
Wir haben dann auch mal gegessen
Der Weg, der Müll gehört zum Lehrpfad
Die Affengehege sind mit Gängen verbunden, so dass die Affen überall im Zoo rumlaufen
Es gibt nicht so viele große Geschichten zu erzählen, dafür aber ein paar kleine.
Ende Oktober findet hier ein 10km Rennen statt, für das ich mich angemeldet habe. Organisiert wird es von Jefferson Perez, dem einzigen Olympiasieger (20km Gehen) den Ecuador je hatte und der auch aus Cuenca stammt. Wie es der Zufall so wollte, war dieser dann auch gerade in dem Laden, wo ich mich anmelden wollte. So hab ich auch die Bekanntschaft mit dem wohl bekanntesten Sportler Ecuadors gemacht.
Wie ich hier schon öfters erzählt habe, ist es mir ein Rätsel, dass ich hier nicht andauernd Unfälle sehe, so wie die Südamerikaner (allgemein) oder die Ecuadorianer (speziell) die Verkehrsregeln interpretieren. Die Tage war es dann aber mal soweit und auf der Kreuzung bei mir hat es geknallt, nen Bus hat ein Taxi getroffen. Nichts passiert... aber das kommt davon, wenn man anstatt am Stoppschild zu halten, einfach hupt und halb in die Kreuzung einfährt, in der Hoffnung, dass aus der Strasse mit Vorfahrt niemand kommt, geht halt nicht immer gut. Es ist übrigens kein Witz, so wird hier das Stoppschild ausgelegt, hupen und in die Kreuzung fahren um zu gucken. Schön ist auch wie der Ablauf nach Unfällen hier geregelt ist, während man bei uns die blockierte Strasse (in diesem Fall die ganze Kreuzung) möglichst schnell wieder freimachen soll (sofern möglich und selber dokumentiert), darf man hier die Unfallfahrzeuge nicht bewegen. So war dann die Kreuzung eine halbe Stunde blockiert, (bei laufenden Motoren), bis die Transitpolizei eintraf. Richtig nicht die normale Polizei, sondern die Transitpolizei, deren Funktionen mir auch nicht sonderlich erschlüssig sind... Die fahren rum und hupen Autos an, aber wirklich die Verkehrsregeln durchsetzen tun sie nicht. Wie auch immer, dann kam also der Polizist, hat mit seinem Handy ganze zwei(!!!) Photos gemacht und daraufhin wurde die Kreuzung geräumt. Ob es das wert war, eine Hauptverkehrsstraße so lange zu blockieren? Ist aber schon interessant zu sehen, wie sowas hier organisiert und geregelt (oder auch nicht) wird.
Der Unfall
Dann war ich kürzlich auch noch auf einem Konzert im deutschen Kulturzentrum. Dies befindet sich in einem uralten Kolonialgebäude und der Konzertsaal wurde gerade frisch restauriert und ist wirklich hübsch. Zur Einweihung sozusagen, gab es dann ein Konzert von Michael Tröster, sagt den meisten wohl nichts, mir auch nicht. Er ist aber wohl einer der erfolgreichsten Gitarrenspieler weltweit, sowie Professor für Gitarrenspiel. Die Musik war auch wirklich gut (sofern ich das beurteilen kann), teilweise hat er als Solist gespielt oder mit Begleitung. Der Eintritt hielt sich mit 5$ auch in Grenzen und zusätzlich gab es Wein und (deutsches) Bier inklusive. Deutsches Bier im Sinne von Bier das in Ecuador gebraut wird, aber nach deutscher Tradition.
Da ich im Moment etwas Zeit habe, habe ich eben jene genutzt um mich mal nach neuen, guten TV-Serien umzuschauen... leider sind die schwer zu finden, da ja immer mehr Müll im Sinne von Reality-Doku-Soaps oder Casting-Shows produziert wird. Allgemein finde ich das Fernsehprogramm in Deutschland, inklusive der eigenen Produktion, zum größten Teil sehr grottig. Leider ist das in anderen Ländern auch nicht viel besser, weswegen die Suche nach neuen, interessanten Sendungen ja so schwer ist. Dazu kommt auch noch, dass ich meistens alles im Original sehen will, sprich nicht synchronisiert, dies ist auf dem deutschen Markt ja nochmal um einiges schwerer bis unmöglich. Aber zum Glück gibt es ja das Internet und diverse Streamingdienste, von daher gelten meine Bewertungen auch nur den Originalversionen. Als besonders gut hat sich meiner Ansicht nach hier Netflix entwickelt. House of Cards dürfte den meisten ja hoffentlich ein Begriff sein, wenn nicht unbedingt angucken. Zumindest die erste Staffel ist eine der besten Sendungen die ich je gesehen habe.
Nun kam Ende letzten Monats eine neue Sendung auf den Markt, Narcos. Dabei geht es um die Geschichte von Pablo Escobar, erzählt von einem Agenten der DEA, der in Kolumbien im Einsatz war. Gefilmt wurde in Kolumbien selber, so dass die Bilder sehr real sind und der realen Geschichte, auf dem die Serie basiert, sehr gut tun. Hinzu kommt, dass die Charaktere gut gespielt sind und eine gelungene Atmosphäre schaffen, auch dadurch, dass sie durchgehend spanisch sprechen. Narcos ist für mich die beste Serie die dieses Jahr auf den Markt gekommen ist und kann ich nur wärmstens empfehlen. Die erste Staffel (10 Episoden) hat bei mir auch keine Woche gereicht ;-)
Dann bin ich noch auf zwei ältere Horror-Serien aufmerksam geworden, American Horror Story (2011) und The Strain (2014). American Horror Story ist dabei besonders, jede Staffel ist komplett unterschiedlich und in sich abgeschlossen, wodurch sie wohl auch unterschiedlich zu bewerten sind. So kann ich hier auch nur für die erste Staffel sprechen. Wer Horror-Serien mag ist hier recht gut aufgehoben, die Charaktere sind interessant und man erfährt von Episode zu Episode mehr, bis sich am Ende ein komplettes Bild herausstellt. Besonders am Anfang sind die Schreckmomente gut aufgebaut, wobei man zum Ende hin - dadurch dass man die Charaktere nun kennt - weis wie diese vorgehen und kann die gruseligen Momente erahnen. Nichtsdestotrotz, weis man bis zum Ende nicht, wie, wo und wieso, welche Charakter Einfluss auf die Geschichte nimmt. Auf jeden Fall eine unterhaltsame Sendung.
The Strain ist eine Vampir/Zombie-Serie, auch mit gewissem Gruselfaktor. Wer Vampire oder Zombies nicht mag ist hier schonmal falsch. Für die, die sowas interessant finden, kann gesagt werden, dass es sich zwar um die klassische Geschichte handelt, Vampire drohen durch eine Apokalypse die Menschheit auszurotten, jedoch diese gut umgesetzt ist. Es gibt interessante Charaktere, mit mehreren Nebengeschichten, so dass die Vampir-Apokalypse nicht im Vordergrund steht, wohl aber das Gerüst bildet. Die Sendung ist ein netter Zeitvertreib und auch wesentlich weniger gruselig als American Horror Story.
Zu guter letzt habe ich dann noch eine Sendung gefunden, Vikings (2013), bei der es - man staune - um Wikinger geht. Genauer gesagt folgt die Sendung einem Wikinger, der sich gegen seinen Clan-Chef erhebt und immer weiter aufsteigt. Die Geschichte basiert wohl auf tatsächlichen, historischen Charakteren. Viel kann ich hierzu nicht sagen, da ich erst 2 Episoden gesehen habe. Bis jetzt scheinen die Charaktere aber interessant gestaltet zu sein und die Landschaften sind sehr szenisch, gefilmt wurde in Irland.
Was soviel heisst wie "Weltmeisterschäftchen der Armen". Das ist ein Fußballturnier, was hier jedes Jahr ausgetragen wird, über mehrere Wochen hinweg. Dabei treten Mannschaften aus den verschiedenen Vierteln der Stadt gegeneinander an. Früher war es wohl sowas wie das Turnier der Armenviertel, heutzutage hat sich das etwas egalisiert, wobei immernoch sehr interessante Charaktere auf dem Feld zu sehen sind und das Aggressionspotential teilweise doch etwas hoch ist. Ausgetragen wird das Turnier in einer runden (!!!) Sporthalle. Der Eintritt ist auch nen Schnäppchen, 2$ in der Vorrunde und danach 3$. Das Niveau ist dabei erstaunlich hoch, schneller Fussball mit teilweise sehr guten Kombinationen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, im Garten gibt es ein BBQ wo man für wenige Dollar gutes Essen bekommt.
Ich mach hier weiter fleißig nutzen von meiner Kinokarte und hab mir weitere Filme angeguckt.
Ted 2
Die Fortsetzung vom Film mit dem zum Leben erwachten Teddybären. Diesmal geht es darum das Ted beweisen muss, dass er eine Person und kein Objekt ist. Der Film ist ganz unterhaltsam und enthält viele Witze über aktuelles Zeitgeschehen in den USA (hierzu muss man allerdings auch auf dem Laufenden sein, sonst kriegt man es nicht mit). In englisch ist der Film recht lustig, an manchen Stellen jedoch auch etwas langwierig. 3,5/5
The 33
Der Kinostart für diesen Film ist erst im Februar 2016, deswegen will ich an dieser Stelle nicht zu viel erzählen. Es ist die Verfilmung der 33 Minenarbeiten die im Jahre 2010 in Chile verschüttet und nach mehreren Monaten unter Tage gerettet worden sind. Der Film ist gut gemacht und versucht darzustellen, wie emotional (belastend) die Situation unter Tage gewesen ist. Wie zu erwarten ist kann jedoch in 2 Stunden keine monatelange Geschichte nacherzählt werden. Dennoch ist der Film gelungen und spiegelt die Geschichte gut wieder. 4/5
Wie der Name schon sagt spielt man Fußball und steckt dabei in riesigen, aufgeblasenen Bällen. Wobei der Fußball ansich eigentlich nachrangig ist, wenn man ehrlich ist, geht es darum seine Gegner umzurennen. Das haben wir dann auch zu Genüge getan, ein riesiger Spass.
So sieht Bubble Soccer aus
Man steckt sich am Anfang in einen Ball und ist mit Schultergurten gesichert, so dass man nicht oben rausfliegen kann, falls man sich überschlägt. Zusätzlich hält man sich noch an zwei Griffen fest, so dass der Ball nicht verrutscht und dann kanns auch schon losgehen. Anpfiff und man stürmt auf den Ball zu, viel sehen kann man aber nicht unbedingt durch die Bälle, eher verschwommen. Ja und dann nimmt das Ganze seinen Lauf, man rennt oder springt gegen seine Gegner, um sie umzuschmeißen. Da ja alle durch die Bälle geschützt sind tut es auch nicht weh. Das Aufstehen mit Ball ist allerdings etwas kompliziert, man rollt öfters mal wie ne Schildkröte auf dem Rücken durch die Gegend.
Im Ball
So siehts von innen aus
Insgesamt ist es jedoch recht anstrengend, nach einer Stunde Spielzeit ist man ziemlich kaputt und am nächsten Tag hat man auch guten Muskelkater in den Armen, Beinen und im Rücken. Vor allem aber ist es super billig, eine Stunde Spielzeit, mit 10-12 Spielern, kostet 25 Euro! Wie ich herausgefunden habe, zahlt man in Deutschland den gleichen Preis, allerdings pro Person :-(
Da war dann auch schon wieder ein Jahr rum und ich konnte am letzten Wochenende mal wieder Geburtstag feiern. Aus gegebenem Anlass gab es dann also ne kleine Party bei mir. Da wurde ich dann auch überrascht, während ich Getränke holen war, wurde meine Wohnung dekoriert. Nette Idee und thematisch auch gut gewählt :-) Und um Mitternacht gab es dann sogar einen Kuchen.
Die Überaschungsdekoration...
...auch an der Wand...
...der Kuchen
Gruppenbild, wobei die Hälfte fehlt...
Eigentlich wollten wir später noch in ne Bar gehen, deren Besitzer ich kenne und am Tag vor mir Geburtstag hat, weswegen dort sowieso eine riesige Party stattfindet. Daraus wurde dann aber nix, aus, nun ja, einem etwas skurrilen Grund. Der Besitzer besagter Bar hat sich (mit anderen) mehrfach bei der Verwaltung beschwert, dass immer mehr Gesetze erlassen werden, die das Geschäft kaputt machen. So müssen alle Läden mittlerweile um Mitternacht schliessen, außer am Freitag und Samstag, da dürfen sie bis 2 Uhr geöffnet sein; sonntags darf kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden und so weiter. Wie gesagt, er hat sich beschwert, woraufhin die Behörden sich dann revanchiert haben und ihm kurzerhand am 29.8. (welch Zufall, sein Geburtstag), vor Ladenöffnung, die Bar gesperrt haben. Mit der Begründung die Musik wäre für das historische Gebäude zu laut... Tja, sowas passiert dann wohl auch nur in Südamerika, dass sich Behörden für Beschwerden rächen. Was solls, so haben wir halt bis zum Sonnenaufgang, um 6 Uhr, bei mir gefeiert.