Samstag, 25. Oktober 2014

Pastoruri und Puya Raimondii


Nach der Erkundung der nördlichen Cordillera Blanca ging es weiter in die südliche. Ziel war der Pastoruri Gletscher, einer der wenigen verbliebenen in tropischen Regionen. Bedingt durch den Klimawandel hat er in den letzten 30 Jahren ca. 25% seiner Masse verloren, somit wird die Wanderung zum Fuße des Gletschers auch immer länger, bzw. man muss in immer größere Höhen aufsteigen. Zum Glück kann man recht nah an den Gletscher fahren, so dass man nur noch 45 Minuten wandern muss. Jedoch haben es diese in sich, da man von 4800 auf über 5000 Meter aufsteigt, wobei man die dünne Luft dann doch schon merkt. Einmal oben angekommen, wird man dann jedoch mit einer wunderbaren Aussicht belohnt.

Gletscher Pastoruri
Der Gletscher von Nahmen

Der Beweis, dass ich dort war
Das Gletschertal hat jedoch noch mehr zu bieten, nämlich die Puya Raimondii. Die Pflanze mit dem höchsten Blütenstand der Welt. Sie hat einen Lebenszyklus von ca. 100 Jahren, währenddessen sie jedoch nur einmal, für 9 Monate, blüht. Die Blume wird dabei bis zu 15m hoch. Eine weitere Besonderheit der Puya Raimondii ist, dass sie nur in Höhen von 3500 bis 4500 Metern vorkommt.
Das Gletschertal

Puya Raimondii in allen Lebensphasen

Puya Raimondii von Nahem

Freitag, 24. Oktober 2014

Lake 69

Nach einer Woche an der Küste ging es dann wieder zurück in die Anden nach Huaraz. Zu Huaraz selber gibt es nicht viel zu erzählen, ausser dass es bei einem Erdbeben 1970 fast vollständig zerstört und nur funktional wieder aufgebaut wurde. Huaraz ist aber auch nicht für seine Schönheit bekannt, sondern dient als Ausgangspunkt für Touren in die nahelegen Cordillera Blanca.

 Als erstes ging es für mich dann zum Lake 69. Dies ist eine Gletschersee auf 4700m Höhe. Jedoch kann man dort nicht einfach hinfahren, sondern muss in einer Tageswanderung dort hingehen. Dabei startet man auf 3900m Höhe, eine gute Akklimatisierung sollte also vorhanden sein. die Wanderung selber dauert ca. 3 Stunden in eine Richtung und führt durch sehr schöne Natur am Fuße des höchsten Bergs Peru dem Huarascan.
Beginn des Aufstiegs in der Zwiebelpampa

Wasserfall auf dem Weg

Nicht allen bekommt die Hoehe

Fast geschafft
Ziemlich kalt, aber es hat sich gelohnt

Aussicht beim Abstieg

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Copa Sudamericana

Wie es der Zufall so wollte fand in Trujillo ein Spiel der Copa Sudamericana statt während ich dort war. Genauer gesagt das Rückspiel zwischen Trujillo und Bahia, letztere hatten das Hinspiel mit 2:0 gewonnen. Somit war auch klar, wie das Spiel verlaufen sollte, Trujillo musste Tore schießen. Was einem dann aber für die umgerecht 3,50€ Eintritt geboten wurde, waren die langweiligsten 80 Minuten die ich je in einem Stadion gesehen habe. Trujillo ohne großen Plan und Bahia stand fast nur hinten drin. Immerhin waren die Fans gut drauf und fanden immer eine Gelegenheit die Brasilianer auszubuhen oder zu beschimpfen. Das Unterhaltsamste bis zur 80. Minute blieb allerdings die Halbzeitshow.
Vorfreude aufs Spiel

Unter der Fahne

Das Spielfeld

Die Halbzeitshow

Ab der 80. Minute nahm das Schicksal dann seinen Lauf und das Spiel wurde zu einem der kuriosesten, die ich je gesehen habe. Zuerst gelang Trujillo das 1:0 und damit kam neue Hoffnung auf. 3 Minuten später wurde dann der vierte Stürmer eingewechselt um noch mehr Druck zu erzeugen, mit Erfolg, so gelang in der 90. Minute das 2:0. Während die Massen noch tobten wurde das Spiel wieder angepfiffen, nur damit sich der 7 Minuten vorher eingewechselt Spieler noch die rote Karte, mit dem Abpfiff, abholen konnte. Nun nahm das Drama aber erst richtig seinen Lauf und es kam zum Elfmeterschießen. Bei diesem brauchte es dann sage und schreibe 20 Schützen um einen Sieger zu ermittelten. Entscheidend dabei war das Duell der Torhüter, welches der Schlussmann von Trujillo für sich entscheiden konnte. Insgesamt hat der das Spiel seines Lebens gemacht und seinen Verein ueberhaupt erst im Rennen gehalten. Nach dem Sieg brachen dann alle Dämme und das Stadion ist zu einer riesigen Party mutiert. Man muss den Südamerikanern schon lassen, dass sie wesentlich emotionaler Feiern können.

Begeisterung nach dem 2:0

Ausrollen der Fahne als Motivation fuers Elfmeterschiessen

Die Spannung steigt

Der Frust beim Verschiessen

Das letzte Duell, Torwart gegen Torwart

Trujillos Torwart trifft...

...und hält den folgenden Elfmeter

Der Held des Spiels wird gefeiert

Alle bejubeln den Einzug in die naechste Runde

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Chan Chan und Huacas

Rund um Trujillo finden sich mehrere Ruinen, da sich dort die Hauptstadt (Chan Chan) des Chimui-Reichs befand. Leider ist von ihr nicht mehr viel übrig, auch keine schriftlichen Überlieferung, so dass vieles nur Spekulation ist. Entsprechend kann ich auch nicht sonderlich viel darüber berichten. Das was jedoch noch erhalten, bzw restauriert wurde ist ziemlich beeindruckend. So ist der Chan Chan Komplex so groß, dass man dort alleine Stunden rumlaufen kann. Da sich das Gebiet in eine Wüstenregion befindet, war Sand auch die Hauptkomponente beim Bau, entsprechend sehen de zerfallenen Gebäude wie riesige Sandhügel aus.

In Chan Chan

Eine vermeintliche Fischerrei Dekoration

Innenansicht der Gebäude in Chan Chan

Neben Chan Chan gibt es auch noch die beiden Huacas del Sol und de Luna, was soviel wie die Sonne- und Mondpyramide heisst. Warum Archäologen in der Frühphase der Ausgrabungen jedoch diesen Namen gewählt haben ist nicht mehr bekannt. Beide Anlagen waren Opfertempel und stellten so etwas wie das spirituelle Zentrum dar. Auch hier ist nicht viel überliefert, man weiss nur, dass die Pyramiden nach etwa 100 Jahren im gleichen Stil überbaut worden sind und zu diesem Zweck vorher zugemauert wurden.
Blick vom 4. auf das 3. Level in Huaca de Luna

Beispiel für ein zugemauertes Level

Huaca del Sol von Huaca de Luna aus gesehen

Aussenwand von Huaca de Luna

Dienstag, 21. Oktober 2014

Huanchaco

Nach den bergen ging es die letzte Woche wieder an die Küste, genauer gesagt nach Huanchaco. Dieser kleine Ort ist sowas wie das verschlafene Beach Ressort von Trujillo. Sonderlich viel kann man dort nicht unternehmen, ausser Surfen und Fußball spielen und da ich zwei Engländer aus Ecuador kenne die derzeit als Trainer dort arbeiten hab ich mir die Chance nicht nehmen lassen dort vorbei zuschauen und endlich wieder was kicken zu können, hab ich ja schon über drei Monate nicht mehr. Neben dem Fußball spielen haben wir noch die Kinder gecoacht.

Coaching der Kinder

Der Trainer weiss genau wo der Ball ist

Daneben gab es noch drei weitere Highlights. Als erstes wären da die haarlosen, peruanischen Hunde zu nennen, welche früher als Bettwarmer genutzt wurden. Weitere Höhepunkte stellten das Essen dar. Zum einen gab es endlich mal wieder eine echte Pizza, die ein Italiener der sich in Huanchaco niedergelassen hat zubereitet. Zum anderen hab ich eine erstklassige Ceviche im Markt von Trujillo gegessen. Ansonsten gibt es noch Sonnenuntergänge zu bewundern.
Der Pier

Haarlose Hunde

Callum mit echter Pizza

Ceviche

Sonnenuntergang

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Gocta

Dies ist der Name des dritthöchsten Wasserfalls der Welt (772m), der sich in der Nähe von Chachapoyas befindet. Allerdings ist er nicht direkt zu erreichen, sondern man muss in ein Tal fahren und von dort nochmal 2-3 Stunden rauf und runter und durch dichten Wald wandern, um zum Fuß zu Gelagen. Für die ganz Abenteuerlustigen kann man auch eine Rundwanderung unternehmen, die jedoch einen vollen Tag dauert. Das hab ich mir aber erspart und bin den Weg wieder zurückgegangen, de auch so schon anstrengend genug war, insbesondere durch den starken Regen der zwischenzeitlich einsetzte. Interessant ist immer zu beobachten, wie ausländische Touristen grundsätzlich komplett ausgerüstet sind mit Regenkleidung etc, während die 'einheimischen' nahezu nie auf irgendein Wetter oder nicht aspahltierten Weg vorbereitet sind. Aufgrund der Höhe wirkt der Wasserfall von weitem wesentlich besser, als von nahmen, da man nur in einer Wolke aus Wasser steht. Dennoch habe ich es mir nicht nehmen lassen dort hineinzugehen, da eh schon alles durch den Regen durchnässt war. Diese Tour kann ich auf jedem Fall empfehlen, da nicht nur der Wasserfall durch seine Größe beeindruckend ist, auch der Weg dorthin ist überaus sehenswert. Bei den folgenden Bildern kann man auch sehr gut den Unterschied zwischen der Wassermenge vor und nach dem Regen sehen.
Gocta, mit beiden Stufen von 200 und 550 Metern
Wandern durch den Urwald bei starkem Regen
Fast geschafft
Am Fuß des Wasserfalls
Der Wasserfall von Nahem...

...mit jeder Menge Wasser

Wolken kommen in auf dem Weg zurück

Sicht nach der Rückkehr zum Ausgangspunkt

Dienstag, 14. Oktober 2014

Kuelap


Chachapoyas ist der Ausgangspunkt um viele Ruinen, Statuten und dergleichen zu besuchen. Die bedeutendenste dabei ist Kuelap, eine Festung auf einem Berg vom Volk der Chachapoyas. Allerdings ist sie etwas kompliziert zu erreichen da man ca 2 1/2 Stunde durch die Anden fahren muss, auf Pisten an tiefen Abgründen vorbei. Die fährt lohnt sich jedoch, da die Ruine sehr beeindruckend ist, mit einem Ausmaß von knapp 600x200 Metern. Insgesamt ging es dann 3 Stunden durch die Ruinen, bevor die Fahrt zurück an stand. Da man das Ganze eigentlich nur richtig wirkt und beeindruckt wenn man es live sieht und man es nicht in Worten erklären kann müssen an dieser stelle Photos herhalten.
Die letzten Meter zu Fuß

Vor der Festung

Der Aufgang in die Festung
Die Natur übernimmt die Festung
Wildes Lama in Kuelap

Überreste der Häuser

Nachbildung eines Hauses in Originalgroesse

Aussicht von der Ruine

In Stein gemeisseltes Tier