Mittwoch, 11. Januar 2017

Cotopaxi

Nachdem ich Cuenca verlassen habe, war ich noch ein paar Tage in Quito, bevor die Rückreise los ging. Leider hat es fast die ganze Zeit geregnet, so dass ich nicht viel machen könnte, ausser in Cafes gehen, etc. Immerhin gab es auf dem Flug nach Quito jedoch noch ein Highlight zu bewundern, so konnte ich den Cotopaxi in seiner vollen Schönheit bewundern. Das war zudem das aller erste Mal, dass ich ihn überhaupt gesehen habe, da er sonst immer in den Wolken verborgen war.
Cotopaxi

Dienstag, 3. Januar 2017

Und der Trump brennt

An Silvester gibt es hier weniger Feuerwerk als bei uns, dafür werden große Figuren oder andere Modelle von verschiedenen Ereignissen gebastelt, die dann am Ende abgebrannt werden. Das Ganze ist ein Wettbewerb zwischen den verschiedenen Vierteln und jenes mit den besten Modellen gewinnt am Ende von einer Jury bestimmt. Ein großes Thema war dieses Jahr die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und dem Hass der ihm gegenüber aufgrund seiner menschenverachtenden Äußerungen gegenüber Lateinamerikanern entgegen gebracht wird. Ein anderes Thema war der Flugzeugabsturz mit der brasilianischen Fußballmannschaft an Bord.
Diese Meinung haben die Leute über Donald Trump
In Gedenken an die verunglückte Fußballmannschaft

Eine zweite Tradition ist es das man bis zu zwei Meter große Figuren kauft, die Personen repräsentieren sollen. Auch diese werden verbrannt und sollen für das kommende Jahr Glück bringen, insbesondere wenn man über das Feuer springt.
Figuren vor einem Restaurant
Hier kann man Figuren kaufen
Meine Figur
Ich brenne
Sprung übers Feuer

Durch die vielen Feuer auf der Straße, wirkt es ein bisschen wie im Bürgerkrieg, als ob überall brennende Straßenblockaden aufgebaut wären.

Samstag, 31. Dezember 2016

Paseo del Niño

An Weihnachten wird hier immer eine Art Mini-Jesus durch die Stadt getragen. Dies findet im Rahmen einer stundenlangen Prozession statt, wo viele Musik- und Tanzgruppen auftreten und sich alle verkleiden, hauptsächlich in Jesus und Maria. Aber auch Tiere werden verkleidet und man trägt gebratene Schweine oder anderes Essen durch die Straßen, ich nehme an, dass es sich dabei um Opfergaben handeln soll. Das ganze erinnert so ein bisschen an Karneval. Im folgenden dann einige Bilder und Videos von der Parade.
Um diese Figur geht es
Menschen prozessieren durch die Stadt
Vogelmenschen
Eine indigene Gruppe
Verkleideter Hund
Ein Mann trägt ein gebratenes Schwein
Noch ein Schwein





Freitag, 23. Dezember 2016

Weihnachtslichter

Auch hier wird zur Weihnachtszeit die Stadt und vor allem das Flussufer beleuchtet, allerdings weniger mit weihnachtlichen Motiven, sondern viel mehr mit Szenen aus dem Leben. So wir dann am Fluss gefischt oder die Wäsche gewaschen. Letzteres sieht man hier tatsächlich jeden Tag. In den Bäumen hängen Käfer oder auf der Wiese findet man einen Hasen. Außerdem wachsen natürlich noch Blumen.
Eine Blume am Fluss
Ein Vogel im Baum
Ein Marienkäfer
Ein Hase
Ein Frosch
Der Fluss mit Fischen
Ein Angler
Eine Waschfrau

Es gibt natürlich auch ein bisschen weihnachtliche Beleuchtung, so findet man Kerzen oder Engel, als auch die Typischen Beleuchtungen an der Strasse.
Ein Engel am Fluss
Musiknoten über der Straße
Weihnachtsbeleuchtung

Fehlen darf natürlich auch die Krippe nicht, die nachts allerdings ein bisschen wie auf Speed wirkt.

Dienstag, 20. Dezember 2016

Wetterkapriolen

Auf die Dürre folgt die Flut. So könnte der Titel der letzten Wochen sein. Zuerst hat es hier ziemlich lange überhaupt nicht geregnet, so dass die Flüsse fast ausgetrocknet sind. Dann hat es ein paar Tage und Nächte nahezu durchgehend geregnet und die Flüsse sind stark angeschwollen und haben teilweise sogar ihr Bett verlassen. Ist auf jeden Fall interessant zu sehen wie ein fast nicht vorhandener Fluss auf einmal 2-3 Meter hoch ist.
Der Fluss Tomebamba fast ausgetrocknet
Man kann ohne Probleme im Flussbett stehen
Der Fluss Tomebamba nach dem Regen
Jetzt ist er mannshoch
Massen von Wasser stürzen sich ins Tal

Außerdem gibt es auch noch Waldbrände, deren Ursache wohl nicht so ganz aufklärbar ist. Zum einen sicherlich durch die Trockenheit und natürlich Phänomene bzw Unachtsamkeit verursacht, zum anderen aber auch gewollt gelegt. Die Gründe für letzteres entzieht sich so ein bisschen meinem Verständnis. Im Nationalpark Cajas soll wohl eine große Mine gebaut werden, mit den zu erwartenden Folgen für die Umwelt (dies alleine ist in einem Nationalpark ja schon verboten). Was die Bewohner stört scheint für die Regierung/den Präsidenten aber kein Problem zu sein und sie wollen sich darüber hinwegsetzen. Darauf hin sollen, laut Präsident, "ewig Zurückgebliebene" (die Opposition) wohl Feuer gelegt haben, um gegen das Vorhaben zu protestieren (teilweise wurden wohl wirklich Feuer gelegt). Was ich dann merkwürdig fand als Protest, wenn ich den Wald, den ich erhalten will, doch niederbrenne, hab ich ja nix mehr zu beschützen, bzw mache ich den Weg ja frei für die (chinesischen) Investoren. Darauf hatte aber niemand eine Erklärung. Die Chinesen scheinen auch allgemein, als Investoren, ein Problem hier zu sein, da sie sich wohl (durch gesonderte Verträge - vom Präsidenten genehmigt) nicht an die lokalen Umweltbestimmungen halten müssen. Das kann ich nicht aufklären, ob es stimmt, wird mir aber öfters erzählt. Aber allgemein haben auch viele hier Probleme mit einen, in Teilen, autoritären Regime, weswegen nicht immer nachvollziehbar ist, was Fiktion oder Wirklichkeit ist.

Samstag, 17. Dezember 2016

Das letzte Spiel der Saison

Ein allerletztes Mal konnte ich mir hier noch ein Fussballspiel angucken, bevor es in die Sommerpause geht. Eigentlich ging es dabei für beide Mannschaften um nichts mehr, ausser einen guten Eindruck zu hinterlassen. So entwickelte sich ein gutes, offensives Spiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Standardmäßig geriet Cuenca dabei erstmal in Rückstand und hatte Glück, dass es nicht sogar 0:2 stand, da ein Gegner aus 5 Metern nur die Latte traf. Cuenca kämpfte sich jedoch schnell zurück und kam durch einen direkt verwandelten Freistoß zum 1:1 Ausgleich, was auch der Endstand war. Beide Teams hatten jedoch noch Chancen um 4-5 Tore zu erzielen. Ein besonders kurioser Versuch war ein flacher Distanzschuss, der gegen eine Unebenheit im 5-Meter-Raum geprallt ist und dadurch in einem Bogen über den verdutzten Torwart flog, allerdings nur an der Latte landete.
Für einen direkt verwandelten Freistoß...
...kann man sich auch Mal von der Tribüne feiern lassen und...
...wird auch bei der Auswechselung gefeiert
Noch ein Freistoßtrick
Die gegnerischen Fans
Auch das Maskottchen von Cuenca feuert das Team an
Dank Plätzen auf der Haupttribüne konnte man zur Halbzeit auch an die Stadionbar
Der Endstand

Ein weiteres Highlight war einer der Betreuer der gegnerischen Mannschaft. Wann immer jemand verletzt war sprang er auf, um auf den Rasen zu laufen. Soweit normal, jedoch hat er dabei immer eine Show gemacht, wenn er an der Seitenlinie stand... Sich aufgewärmt, gedehnt, Sprints geübt, etc... Mehr als die Spieler. Das wurde von den Fans gefeiert.

Nach dem Spiel gab es dann noch einen Platzsturm, als alle noch Photos und Autogramme von ihren Spielern zum Ende der Saison wollten. Leicht chaotische Szenen, als die Fans sogar bis zum Kabineneingang vordringen konnten.
Der Platzsturm beginnt...
...und die Ordner sind überfordert
Die Fans stehen auch schon vor dem Kabineneingang

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Laufen für ein Lachen

Unter diesem Motto fand diesen Sonntag ein Rennen hier statt, dessen Erlöse einer paritätischen Abteilung eines Krebszenters zu kommen. Das lass ich mir natürlich nicht nehmen und habe mich für das Rennen angemeldet. Leider hatte ich mir kurz vorher eine Erkältung eingefangen und könnte deshalb nicht auf Zeit laufen, sondern bin nur zum Spaß mit gelaufen. Das Rennen selber war schön, aber auch schwer. Die Strecke ging größtenteils an Flüssen entlang und war bergauf. Allerdings auch diesmal keine 10km sondern 10,8km lang. Irgendwie haben die hier Probleme mit Maßeinheiten, das letzte 10km Rennen war ja nur 8,2km lang...
Im Rennen

Organisation ist leider auch nicht die allgemeine Stärke hier, wie ich leider Mal wieder feststellen musste. Eigentlich hätte man seine Unterlagen am Samstag ab 14 Uhr abholen können, wenn man nicht vor verschlossener Tür gestanden hätte. Da das aber gut 200 Menschen getan haben, führte das dann im folgenden zum Chaos. Südamerikaner sind leider nicht dafür bekannt in einer Reihe warten zu können, sondern drängeln sich nach vorne, wie sie können. Nicht alle, aber doch so einige. Nachdem ich dann meine Unterlagen hatte, kam der nächste merkwürdige Moment. Dank eines Computerfehlers (der anscheinend vorher niemandem aufgefallen war -> kontrolliert jemand irgendwas hier???), waren alle Namen und Altersgruppen falsch... So hieß ich dann Manuel Santiago Preub und sollte in der Kategorie 51-99 Jahre starten.
"Meine" Unterlagen

Interessant auch, das selbst mein Nachname falsch war, obwohl sie den nur von meinem Ausweis abschreiben mussten und ich Ihnen erklärt habe, dass das ß ein Doppel s ist. Die Organisatoren haben sich dann von jedem die Namen nochmal korrekt aufgeschrieben. Und ich habe hier darauf geachtet, mein Vor- und Nachname waren korrekt geschrieben! Das alles sollte dann über Nacht bis zum Start korrigiert werden. Hier hab ich mir schon gedacht, das kann eigentlich nicht gut gehen... Und so kam es dann auch... Immerhin die Altersgruppe war korrekt. Aus meinem Namen wurde allerdings Shephan Preub. Mir ist echt ein Rätsel wie man etwas das 2mal komplett richtig vor einem liegt jedes Mal falsch abschreiben und eingeben kann... Aber das sind dann wohl die bekannten 10% Einsatz und Willen, die hier immer fehlen... Auch hierzu würde der Titel "Laufen für ein Lachen" passen, aber leider ist es eher zum schämen.
Die Urkunde für Shephan Preub

Bleibt noch zu sagen, dass alleine durch die knapp 7000 Teilnehmer ca 50000$ Spenden generiert worden sind. Das Rennen war für seinen Zweck also erfolgreich!
Erfolgreich im Ziel angekommen